Försterweg

Wo kann man nach einer harten Arbeitswoche am besten abschalten und wieder runterkommen? Ich persönlich bei einer Wanderung im Wald. Man baut sehr schnell Stress ab und wird deutlich entspannter. Gerade in der jetzigen Corona Zeit besonders von Vorteil. Dazu ist man oft sehr einsam unterwegs, sollte man nicht gerade im Kölner Stadtwald auf Wanderschaft gehen.

Also entschied ich mich heute für einen der vielen Sieg Erlebniswege, dem Försterweg. Dies ist ein 17 km langer Rundweg, der durch das Naturschutzgebiet Leuscheid führt, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet der Region.

Start der Tour ist im idyllischen Ort Stromberg, der herrlich umgeben von Wäldern direkt an der Sieg liegt. Am Parkplatz Ringwaldstraße angekommen, trifft man auch direkt auf die für die Sieg-Erlebniswege obligatorischen Wandertafeln.

Nach knapp 250m kann der Wanderer sich entscheiden, in welcher Richtung man dem Rundweg folgen möchte. Ich folgte der im Infoflyer vorgegebenen Richtung zum Mönchskopf.

Der Start der Wanderung ist recht sportlich, es geht etwa 2 km immer bergauf auf sehr angenehm zu laufenden Waldwegen. Der Weg ist aufgrund des vielen Regens allerdings ziemlich durchweicht und rutschig. Belohnt wird man durch wunderbare Aussichten über die Höhen und Wälder der Sieg.

Erschreckend sind die mehr und mehr abgerodeten Waldflächen in Folge des Baumsterbens durch Trockenheit und Borkenkäfern, die dazu führen, dass immer mehr Wald in Zukunft verschwinden wird. Schon jetzt ist jeder 5. Baum in Deutschland krank.

Weiter geht es auf sehr breiten Forstwegen in Richtung Schutzhütte "Mooshütte" und entlang eines kleinen gurgelnden Baches zum Forsthaus Hüppelröttchen.

Hüppelröttchen ist ein Naherholungsgebiet in der Gemeinde Eitorf. Hier wandert man entlang eines schön angelegten Waldlehrpfades, wo an verschiedenen Stationen informative Klapp-Tafeln angebracht sind. Sie geben dem Wanderer und Naturfreund viele schöne Informationen über die hier lebende Tier- und Pflanzenwelt mit auf den Weg.

Wer ein wenig Zeit mitbringt, kann parallel noch den Bienenlehrpfad erkunden.

Ich folgte weiter der Wegmarkierung und plötzlich war der Wald zu Ende und eröffnet eine schöne Aussicht zum kleinen Örtchen Obenroth. Genau das liebe ich immer wieder an den Sieg-Erlebniswegen, die Blicke über die wunderschönen Siegl-Hügeln und die idyllisch kleinen Örtchen, die wie kleine Farbtupfer in der Landschaft liegen.

Nach etwa 2 km erreicht man dann die Friedrichsquellen, wo man sich die Wasserflaschen mit herrlich klarem Trinkwasser füllen könnte.

Bei mir machte sich eher Hunger breit und suchte mir einen schönen Rastplatz im Wald etwas abseits des Weges. Dort genoß ich die Ruhe des Waldes, das Zwitschern der Vögel und natürlich meine leckeren Brötchen. Es gibt für mich nichts Entspannenderes als Wanderungen im Wald und wenn immer die Zeit es zulässt, dann packe ich mir Hängematte und Biwaksack mit ein und verbringe die Nacht in der Natur.

Nun ging es aber weiter und schon bald erreichte ich den Mühlenbach, dem ich bis zur Mündung der Sieg folge. Am Waldrand angekommen, komme ich bald wieder zurück zum Ausgangspunkt meiner Wanderung auf dem Försterweg.

Mein Fazit

Für die knapp 17 km braucht man gut 4 Stunden reine Laufzeit ohne Pausen. Der Försterweg ist ein reiner Waldweg und durch Ortschaften kommt man nicht. Dafür genießt man viel Ruhe und anderen Wanderern begegnet man recht selten. Die schön angelegten Waldlehrpfade begeistern auch Kinder und sorgen für Abwechslung entlang des Weges.