E3 Täler und Höhen

In meinem Ordner „Geplante Wanderungen“ befinden sich mittlerweile so viele Touren, dass ich gar nicht mehr sicher bin, diese in meinem jetzigen Leben nochmals laufen zu können. An diesem Sonntag entschieden wir uns allerdings spontan für eine kleinere Tageswanderung, die noch in keinem Ordner abgelegt war.

Der Eifgenbach entspringt am Rattenberg in Wermelskirchen und mündet nach knapp 20 km Wegstrecke bei Odenthal in die Dhünn. Auf dem etwa 13 km langen Rundweg „E3 Täler und Höhen“ geht es entlang des kleinen Flusses durch das idyllische Eifgenbachtal.

Am frühen Sonntag morgen starteten wir bei herrlichem Sonnenschein aber kalten 2 Grad unsere Tour vom Parkplatz Odenthal-Schöllerhof aus. Zu unserem Entsetzen war der Parkplatz schon voller Autos und wir befürchteten schon einen kleinen Massenauflauf auf der Tour. Zum Glück verlief sich das Ganze dann entlang des Weges, aber so richtig einsam wurde es nie. Das schlechte Wetter der letzten Tage und Corona treibt die Menschen hinaus in die Natur.

Wir überquerten die Hauptstraße und gelangten recht schnell hinein in den Wald und an die Ufer der Eifgen. Das ansonsten recht gemütlich dahinfließende Bächlein entpuppte sich nun, aufgrund des vielen Regens der letzten Tage, als kleiner reißender Fluss. Schon die ersten Kilometer begeisterten uns sehr. Wir wanderten durch eine wunderschöne Auenlandschaft und der sehr naturnahe Pfad ließ uns immer wieder auf kleinen Brücken oder rutschigen Steinen das Bachbett überqueren.

 

Wie bei vielen unserer Touren durch das Bergische Land und auch an der Sieg, sind die Schäden an Bäumen durch die Trockenheit und den Borkenkäfer unübersehbar. Wo noch vor 2-3 Jahren dichter Wald stand, werden die Freiflächen und Lichtungen durch gerodete Bäume immer größer. Der Zustand unserer Wälder macht mich bei jeder Wanderung sehr betroffen und zeigt auf drastische Weise, wie schnell der Klimawandel voranschreitet. Mit den Bäumen verschwindet dann auch schon mal die Wegemarkierung, so dass wir einige Male einfach am Weg vorbeiliefen und erst mit Blick auf unser Navi unseren Fehltritt bemerkten. Nervend waren zum Teil auch die Biker, die zum Teil ohne Rücksicht auf Wanderer oder Natur durch die Landschaft düsten.

 

Vom kleinen Ort Lindscheid aus hat man einen herrlichen Blick über Teile der Talsperre. Wer einen kleinen Umweg in Kauf nehmen möchte, kann einen Abstecher zum Staudamm unternehmen. Auf einer unserer nächsten Wanderungen wollen wir die Talsperre etwas näher erkunden und ersparten uns deshalb diesen kleinen Umweg.

Immer mehr Tagesausflügler kreuzten unseren Weg und erst beim Schloss „Maria in der Aue“ wurde es wieder etwas einsamer. Je näher wir allerdings dem Ende der Tour kamen, desto voller wurde es wieder und nun waren wir auch froh, nach 13 km unser Auto erreicht zu haben.

Fazit:

Eine schöne sehr abwechslungsreiche Tour durch eine idyllische Auen- und Wasserlandschaft. Meiden sollte man, wenn möglich diese Wanderung an einem Sonn- oder Feiertag. Es wird recht voll entlang des Weges und die vielen Radfahrer trüben ein wenig das ansonsten schöne Wandererlebnis. Wir denken, wer die Wanderung im Morgengrauen an einem Wochentag beginnt, dem steht ein ungetrübtes Naturerlebnis bevor.